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Kennzahlen messen Ergebnisse, die Einflussfaktoren dahinter bleiben jedoch häufig unerkannt. Das erschwert die Steuerung, besonders wenn Leistung schwankt, Fehlzeiten steigen oder Qualität nachlässt. Dieses Muster begegnet uns regelmäßig: Die Faktoren, die Stabilität, Zusammenarbeit und Leistungsfähigkeit prägen, zeigen ihre Effekte oft erst dann, wenn Ergebnisse bereits unter Druck stehen.

Die Geschäftsführung reagiert professionell, beispielsweise mit Rollenpräzisierungen oder Priorisierungen. Doch selbst wenn das kurzfristig wirkt, bleibt ein Risiko: Die Organisation befindet sich zu diesem Zeitpunkt meist bereits im Reparaturmodus – und es fehlen Erkenntnisse, die helfen,

ähnliche Situationen künftig früher zu erkennen. Die Kosten sind erheblich: Qualitätsprobleme, Überlastung, erkrankte Beschäftigte und Kundenbeschwerden. Damit wird deutlich: Es handelt sich um ein wiederkehrendes Muster – doch die Steuerung greift nicht dauerhaft.

Warum Führung und HR ihre Wirkung oft erst verspätet entfalten

Viele Maßnahmen werden fachlich sauber umgesetzt: Verantwortlichkeiten werden definiert, Prozesse überarbeitet, Teams neu ausgerichtet. Doch die zugrunde liegenden Wirkannahmen – schnellere Entscheidungen, klarere Zusammenarbeit, geringere Belastung – bleiben häufig unscharf.

Das setzt die gesamte Organisation unter Druck. Führungskräfte sollen Stabilität herstellen, ohne den Hebel klar zu erkennen. Was fehlt, ist die Verbindung zwischen Führungsverhalten, organisationaler Dynamik und betriebswirtschaftlichem Ergebnis.

Bleibt diese Verbindung unklar, zeigen sich bekannte Effekte: Entscheidungen werden nachgezogen, Verantwortlichkeiten verlieren an Präzision, Energie verteilt sich zufällig über die Ebenen. Wirkung entsteht – aber nicht dort, wo sie gebraucht wird.

Drei Ansatzpunkte für eine präzisere Steuerungsgrundlage

1. Frühindikatoren systematisch sichtbar machen
Viele Risiken kündigen sich früh an und sie liegen bereits vor: in der GBU, in Konfliktmustern, Überlastungstendenzen, unklaren Rollen oder steigenden Abstimmungsbedarfen. Diese Signale sind keine Stimmungsbilder, sondern belastbare Frühindikatoren für Leistungs- und Stabilitätsverluste. Wer sie strukturiert zusammenführt, erkennt Entwicklungen deutlich früher und kann steuern, bevor sie teuer werden.

2. KPI-Mapping zwischen Verhalten, Zusammenarbeit und Ergebnissen herstellen
Kennzahlen zu Produktivität, Fluktuation, Qualität, Gesundheitsquote oder Projektlaufzeiten sind vorhanden, doch sie werden selten mit den Faktoren verbunden, die sie beeinflussen.Wenn Führung, Zusammenarbeit und Belastung mithilfe der GBU oder vorhandener HR-Daten auf diese KPI gemappt werden, entsteht eine betriebswirtschaftliche Logik hinter den sogenannten Softfacts. Führung wird damit nicht „messbar“, aber ihre wirtschaftliche Relevanz wird sichtbar. Das verschiebt Prioritäten: weg von Vermutungen, hin zu plausiblen Wirkzusammenhängen.

3. Interne Benchmarks nutzen, um Muster statt Einzelereignisse zu erkennen
Zwischen Teams und Bereichen zeigen sich häufig deutliche Unterschiede in Klarheit, Geschwindigkeit oder Belastung. Wenn diese Unterschiede vergleichbar gemacht werden, wird nachvollziehbar, wo Energie ankommt und wo sie verloren geht. Es geht nicht um Wettbewerb, sondern um Mustererkennung: Unter welchen Voraussetzungen wirkt Führung? Wo entstehen wiederkehrende Engpässe? Diese Übersicht reduziert Unsicherheit und schafft eine belastbare Entscheidungsgrundlage.

Erst durch die strukturierte Verbindung der in der Organisation vorhandenen Hinweise und das richtige „Lesen“ verändert sich die Steuerbarkeit. Die hinter den betriebswirtschaftlichen Daten liegenden Wirkungsmechanismen werden endlich sichtbar. Und der Aufwand, das zu erreichen, ist überschaubar.

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